Nachhaltige Weihnachten: So wird das Fest umweltfreundlicher

Der Advent bringt viel Gemütlichkeit, gutes Essen und gemeinsame Momente. Gleichzeitig ist dies aber auch eine Zeit, die Verpackungsmüll, Lebensmittelverschwendung und Energieverbrauch in schwindelerregende Höhe treiben kann. Viele Menschen wünschen sich deshalb ein bewussteres Weihnachten. Kein Problem, denn: Nachhaltigkeit und Festlichkeit müssen einander nicht ausschließen. In diesem Artikel zeigen wir Dir, wo Du ansetzen kannst und wie kleine Änderungen bereits eine große Wirkung haben können.

Offizielle Quellen wie das Umweltbundesamt und die Deutsche Umwelthilfe zeigen, dass das Verpackungsabfallaufkommen in Deutschland rund um Weihnachten um etwa 20 % höher ist als im Jahresdurchschnitt. Besonders der Verbrauch von Geschenkpapier steigt vor Weihnachten deutlich an: Rund 8.000 Tonnen werden laut Deutscher Umwelthilfe jedes Jahr allein in der Adventszeit genutzt.

Besonders nachhaltig ist es, wenn Du etwas Gebrauchtes oder Nicht-Materielles schenkst, also kein neues Produkt gekauft oder hergestellt werden muss. Dazu zählen etwa folgende Geschenkideen:

• Selbstgemachtes wie Gebäck, Öle, Kosmetik oder kleine DIY-Ideen
• Second-Hand-Geschenke
• digitale Gutscheine
• Spenden an soziale oder ökologische Projekte
• gemeinsame Zeit statt materieller Dinge

Diese Alternativen sparen Ressourcen und machen Deine Geschenke sogar noch persönlicher.

Nachhaltige Geschenkverpackungen sind nicht nur ressourcenschonend, sondern oft auch kreativer als klassisches Geschenkpapier. Besonders geeignet sind folgende Optionen:

• Gläser, Stoffreste oder Zeitungspapier 
• wiederverwendbare Geschenkbeutel oder Tücher
• Recyclingpapier mit Umweltzeichen wie dem Blauen Engel

Einige dieser umweltfreundlichen Geschenkverpackungen können sogar mehrfach genutzt werden – entweder im Alltag oder im nächsten Jahr zu Weihnachten.

Übrigens: Wenn Du mehr über nachhaltige Weihnachtsgeschenke erfahren möchtest, findest Du hier einen weiteren Artikel zum Thema:

In Deutschland werden laut Umweltbundesamt jedes Jahr 28 bis 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Nur etwa 15 % stammen dabei aus Waldbetrieben, und weniger als 1 % sind ökologisch zertifiziert.  Verbände wie der BUND weisen darauf hin, dass etwa zwei Drittel der Plantagenbäume mit Pestiziden belastet sind, die Bienen und Grundwasser schädigen können. Auf vielen Plantagen kommen zudem Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, die die Umwelt belasten. Bei der Dekoration verursacht laut Umweltbundesamt vor allem Einweg-Deko aus Plastik eine hohe Umweltbelastung. Natürliche Materialien wie Holz, Stroh oder getrocknete Früchte sind deutlich ressourcenschonender.

Ganz klar: Natürliches Grün und eine gemütliche Dekoration dürfen an Weihnachten nicht fehlen. Es müssen aber nicht immer der klassische Weihnachtsbaum und die Plastik-Lichterkette sein. Folgende Optionen bieten eine echte Alternative:

• regionale Bäume mit FSC- oder Bio-Zertifizierung
• Mietbäume im Topf, die nach Weihnachten weiterwachsen
• weihnachtliche Zweige statt eines ganzen Baums
• langlebige Deko aus Naturmaterialien und Selbstgebasteltem
• Kerzen auf dem Tisch statt Lichterkette am Baum

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Laut der Organisation Too Good To Go geben rund 69 % der Menschen an, an Weihnachten bis zu einem Viertel der gekauften Lebensmittel wegzuwerfen – häufig aus Fehlplanung. Etwa 83 % kochen an den Feiertagen selbst, und fast die Hälfte dieser Personen kauft vorsorglich mehr ein, als benötigt wird. In Deutschland entstehen jedes Jahr rund 6,5 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten – ein großer Teil davon rund um die Feiertage.

Ein nachhaltiges Festessen bedeutet nicht gleich Verzicht. Es geht um eine bewusstere Auswahl und durchdachte Entscheidungen – sowohl was die Menge als auch was die Art der Lebensmittel angeht. Hier sind einige Dinge, die Du beachten kannst: 

• regionale und saisonale Produkte wählen (im Dezember zum Beispiel Kohl)
• pflanzliche oder vegetarische Optionen, vor allem als Alternative zu Fleisch 
• realistische Portions- und Einkaufsplanung 
• kreative Resteverwertung nach den Feiertagen 

So bleibt das Weihnachtsessen genussvoll – und verursacht weniger Emissionen und Lebensmittelverschwendung.

Weihnachtszeit ist auch Urlaubszeit: Viele Familien besuchen Verwandte oder Freunde in anderen Bundesländern oder wollen dem Winterwetter mit einer Reise ins Ausland entkommen. Laut der TUI Group gehören Weihnachten und Silvester traditionell zu den beliebtesten Reisezeiten. Das geht auch umweltfreundlich: Hier sind einige Tipps:

• längere Strecken mit der Bahn statt mit Auto oder Flugzeug zurücklegen
• Fahrgemeinschaften bilden oder Plattformen für Fahrgemeinschaften nutzen (z.B. BlaBlaCar)
• Wege bündeln statt viele Einzelfahrten
• Tolle heimische Urlaubsziele recherchieren 
• Bei Reisen ins Ausland Kurz- statt Langstrecke wählen

So können die negativen Umweltauswirkungen durch Verkehr und Mobilität in der Weihnachtszeit reduziert werden – und auf Urlaub muss trotzdem niemand verzichten.

Ein nachhaltiges Weihnachtsfest bedeutet nicht, Traditionen aufzugeben oder auf etwas verzichten zu müssen. Indem wir bewusst darüber nachdenken, was wir wirklich brauchen, können wir umweltfreundlicher handeln, ohne uns wirklich einschränken zu müssen. Mit durchdachten Geschenkideen, regionalen Lebensmitteln, natürlicher Dekoration und klimafreundlichen Mobilitätsentscheidungen kann Weihnachten festlich und zugleich verantwortungsbewusst gestaltet werden.

• https://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-weihnachten-fuer-die-tonne-die-verpackungsflut-der-feiertage-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-231204-99-172993
• https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/kein-muellberg-zur-weihnachtszeit-wiederverwenden-statt-wegwerfen/
• https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/weihnachtsbaum 
• https://www.antenne.de/weihnachten/plastik-oder-echt-welcher-christbaum-ist-nachhaltiger
• https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/weihnachtsbaum
• https://www.toogoodtogo.com/de/press/weihnachtsumfrage-deutschland
• https://baeko-magazin.de/marktforschung/weihnachtsessen-in-deutschland/
• https://www.tuigroup.com/de/newsroom/news/weihnachtsurlaub-2024-familien-gonnen-sich-langere-auszeiten