Dynamische Stromtarife: Was Du für den Wechsel wissen musst
Erschienen am 09.09.2025
Dynamische Stromtarife bieten die Chance, Energiekosten zu senken – besonders dann, wenn Du Deinen Verbrauch an günstige Stunden anpassen kannst. Doch wie funktionieren diese Tarife eigentlich, welche Voraussetzungen musst Du erfüllen und lohnt sich der Wechsel für Deinen Haushalt? Hier erfährst Du alles, was Du über dynamische Stromtarife wissen musst.

Was sind dynamische Stromtarife?
Dynamische Stromtarife orientieren sich am aktuellen Börsenpreis für Strom, der sich stündlich ändert. Je nach Tageszeit kann Strom also deutlich günstiger – oder auch teurer – sein. Das bietet vor allem dann Vorteile, wenn Du Deinen Verbrauch flexibel steuern kannst, z. B. mit einer Wallbox für Dein E-Auto oder über ein Smart Home-System.
Kurz zusammengefasst:
- Der Arbeitspreis ist variabel und abhängig vom Börsenpreis.
- Wer Strom flexibel nutzt, kann sparen.
- Bei ungünstigen Nutzungszeiten kann der Preis steigen.
Voraussetzungen für einen dynamischen Tarif: das intelligente Messsystem
Für die Abrechnung nach Börsenpreisen brauchst Du ein sogenanntes intelligentes Messsystem (kurz: iMSys). Ein intelligentes Messsystem besteht aus einem digitalen Stromzähler und einer Kommunikationseinheit – dem Smart Meter Gateway – die auf den Zähler gesetzt wird. Beide Komponenten sind in einem Gerät vereint. Das intelligente Messsystem erfasst Deinen Stromverbrauch in 15‑Minuten‑Intervallen und übermittelt die Messwerte sicher an den Messstellenbetreiber, der sie Deinem Stromanbieter zur Verfügung stellt. So kann Dein Verbrauch auf Basis der jeweils gültigen Börsenpreise abgerechnet werden.
Wichtige Fakten:
- Smart Meter sind seit 2025 für alle Haushalte auf Wunsch erhältlich.
- Bis 2032 wird die Ausstattung bundesweit verpflichtend.
- Für Einbau und Betrieb fallen zusätzliche Kosten an (meist zwischen 20 und 100 € pro Jahr).
Vorteile und Nachteile auf einen Blick
Dynamische Stromtarife bieten gleich mehrere Pluspunkte:
- Sparpotenzial: Wer Geräte gezielt zu günstigen Zeiten nutzt, kann die Stromrechnung deutlich reduzieren.
- Mehr Transparenz: Nutzer:innen setzen sich aktiv mit ihrem Verbrauch und den aktuellen Preisen auseinander. So fällt es oft leichter, Möglichkeiten zum Einsparen von Energie zu erkennen.
- Unterstützung der Energiewende: Günstige Preise entstehen oft dann, wenn viel Wind- oder Solarstrom verfügbar ist – so steigt der Anreiz, diesen Strom zu nutzen.
Es gibt jedoch auch Nachteile:
- Kostenrisiko: Wer viel Strom zu teuren Zeiten verbraucht, zahlt mehr als bei einem regulären Festpreis-Tarif.
- Mehr Mitwirkung gefragt: Es lohnt sich, den eigenen Verbrauch bewusst zu planen und an günstige Zeitfenster anzupassen. Nur wer sich mit Preisen und Zeiten beschäftigt, kann dieses Potenzial gut nutzen.
- Technische Voraussetzung: Ohne Smart Meter ist ein Wechsel nicht möglich. Hier entstehen zusätzliche Anschaffungs- und laufende Kosten.
Für wen lohnt sich ein dynamischer Tarif?
Ein Wechsel in einen dynamischen Stromtarif kann Dir viele Vorteile bringen, ist aber nicht für jeden Haushalt die richtige Wahl. Besonders sinnvoll ist ein Wechsel, wenn Du folgende Voraussetzungen mitbringst:
- Du besitzt stromintensive Geräte (Wärmepumpe, E-Auto, Wallbox),
- Du kannst Deinen Verbrauch zeitlich verschieben,
- Du nutzt Stromspeicher, die bei günstigen Preisen geladen werden können,
- Du möchtest Deinen Energieverbrauch aktiv optimieren.
Auch gilt es zu bedenken: Nicht jeder Stromverbrauch lässt sich verschieben. Geräte wie Kühlschrank oder Server laufen unabhängig vom Börsenpreis. Dieser Basisverbrauch kann in teuren Stunden die Kosten erhöhen.
Auch Preisspitzen sind möglich. Wer also kein automatisiertes Energiemanagement nutzt, sollte bereit sein, aktiv zu reagieren oder gegebenenfalls den Tarif wieder zu wechseln.
Die Aufnahme in die Grundversorgung passiert automatisch, sobald Du Strom oder Gas nutzt – beispielsweise indem Du das Licht in Deiner neuen Wohnung anschaltest. Das nennt sich rechtlich „konkludentes Verhalten“: Du brauchst nichts zu unterschreiben, der Vertrag kommt allein durch die Nutzung zustande.
Häufige Fragen zu dynamischen Stromtarifen
Ein dynamischer Tarif ist ein Stromtarif, bei dem sich der Preis stündlich am Börsenpreis orientiert und entsprechend ändern kann.
Die Preise werden an der Strombörse ermittelt und vom Anbieter stündlich an Dich weitergegeben – günstiger wird es oft bei hoher Einspeisung von Wind- oder Solarstrom.
Ja. Ohne intelligentes Messsystem, d.h. eine Kombination aus digitalem Stromzähler und Smart Meter Gateway, ist eine stundengenaue Abrechnung nicht möglich.
Indem Du Deinen Verbrauch gezielt in günstige Stunden verschiebst – z. B. Waschmaschine oder E-Auto laden, wenn der Preis niedrig ist.
Für Haushalte mit steuerbarem, hohem Stromverbrauch und technischer Ausstattung wie Smart Meter, Stromspeicher oder Smart Home.
Nutzer:innen von dynamischen Tarifen sind von steigenden Preisen bei Verbrauch in „teuren“ Stunden betroffen. Muss ein hoher Verbrauch in diese Zeit gelegt werden, z. B. weil ein E-Auto genau jetzt geladen werden muss, können die Stromkosten im Vergleich zu Festpreis-Tarifen höher ausfallen.
Wir bieten sowohl dynamische Ökostrom-Tarife als auch Ökostrom-Tarife zum Festpreis an!
Ja, Du kannst nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Mindestlaufzeit Deines Tarifs von einem dynamischen Tarif zurück in einen Festpreis-Tarif wechseln.


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