Energiespartipps

04.04.2024

Aufgepasst beim Cannabis-Anbau

So wird der Eigenanbau nicht zum Energiefresser

Nun ist es offiziell: Seit dem 1. April ist der Besitz und Konsum von Cannabis in Deutschland unter bestimmten Bedingungen legal. Für viele sind jedoch nicht Erwerb und Konsum interessant – auch der Eigenanbau von Cannabis weckt Neugier. Dabei kommen jedoch immer wieder Fragen auf: Was ist überhaupt erlaubt? Welche Kosten entstehen beim Eigenanbau? Wie viel Strom verbraucht eine Cannabispflanze? Wir haben die Antworten auf die gängigsten Fragen rund ums Thema Cannabis-Anbau und Energieverbrauch zusammengefasst.  

Was ist beim Anbau von Cannabis erlaubt und was nicht?

Seit April ist in Deutschland der Anbau von bis zu drei weiblichen Cannabis-Pflanzen pro Person für den Eigenbedarf erlaubt – vorausgesetzt, die Person wohnt seit mindestens sechs Monaten in Deutschland. Der Anbau ist nur am eigenen Wohnort oder dem üblichen Aufenthaltsort gestattet, wobei die Pflanzen vor Kindern und Jugendlichen sicher aufbewahrt werden müssen. Obwohl der Anbau grundsätzlich auch im Garten möglich ist, darf er nicht zu Geruchsbelästigungen der Nachbar:innen führen oder anderweitig stören. In Kleingärten ist der Anbau aufgrund unzureichender Sicherheitsvorkehrungen meist untersagt.

Welche Stromkosten entstehen beim Anbau von Cannabis?

Neben den Anschaffungskosten fallen auch laufende Ausgaben an, insbesondere in Form von Stromkosten. Die Cannabis-Pflanzen benötigen nicht nur eine kontinuierliche Beleuchtung, sondern auch oszillierende Ventilatoren, Lüfter, Luftbefeuchter, Heizungen und Klimaanlagen – das sind ganz schön viele Stromfresser.


Die Beleuchtung ist mit ca. 38 % des Energiebedarfs der größte Kostenfaktor. Laut Branchenexpert:innen werden mindestens 400 bis 600 Watt Licht für eine ertragreiche Ernte benötigt. Die gängigsten Lampen beim Cannabis-Anbau sind Leuchtstofflampen, Gasentladungslampen (HID) und Leuchtdioden (LED). Für die Belüftung einer Growbox werden hingegen im Schnitt 21 % der aufzuwendenden Energie benötigt. Somit verursachen Beleuchtung und Belüftung zusammen knapp 60 % der benötigten Energie.


Was das in etwa für Deine Stromrechnung bedeutet? Ganz einfach: Laut dem Northwest Power and Conservation Council (NPCC) werden für 100 Gramm Cannabis insgesamt ca. 400 bis 600 Kilowattstunden Energie benötigt. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. gab im Jahr 2023 den Durschnittpreis für eine Kilowattstunde mit 45,73 Cent an. Damit verursachen 100 Gramm Cannabis umgerechnet zwischen 182,92 € und 274,38 € an Energiekosten – die in der Öffentlichkeit erlaubten 25 Gramm würden Dich also etwa 45,50 € bis 68,60 € kosten.

Eine Reihe von Cannabispflanzen nebeneinander mit künstlicher Beleuchtung

Deshalb könnte derAnbau hohe Stromkosten verursachen

Ob die Teillegalisierung nun gut zu heißen ist oder nicht: Fakt ist, dass der Anbau von Cannabis hohe Stromkosten verursacht. Die genaue Höhe dieser Kosten kannst Du allerdings beeinflussen – etwa, indem Du Deinen Anbau möglichst energiesparend gestaltest. Dafür solltest Du die folgenden Stromfresser vermeiden:

Fehlerhafte Isolierung

Sorge für eine ausgezeichnete Isolierung Deines Anbauraums, um Wärmeverlust zu verhindern. Eine effektive Isolierung hält die Wärme im Raum und reduziert den Bedarf an zusätzlicher Beheizung, was in den kalten Monaten besonders wichtig ist.

Nicht energieeffizientes Zubehör

Die Wahl von nicht energieeffizientem Zubehör wie Pumpen und Ventilatoren kann zu einem erhöhten Energieverbrauch führen, ohne dass die Leistung verbessert wird. Hier kann die Anschaffung zwar etwas teurer ausfallen, langfristig können Dir diese Geräte allerdings dabei helfen, Deinen Energieverbrauch zu reduzieren, ohne dass Du auf Leistungsfähigkeit verzichten musst.

Günstige Lampen mit teuren Betriebskosten

Eine Überbeleuchtung der Pflanzen kann zu einem unnötig hohen Energieverbrauch führen und das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen. LED-Lampen sind effizienter als traditionelle Beleuchtungsmethoden und produzieren weniger Wärme, was Dir wiederum ermöglicht, den Energieverbrauch beim Cannabis-Anbau signifikant zu reduzieren, ohne Einbußen bei der Lichtqualität hinnehmen zu müssen.

Keine smarten Messgeräte im Einsatz

Wenn Du nicht nur optimale Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit Deiner Pflanzen im Blick behalten, sondern auch noch Strom sparen willst, empfehlen wir Dir, smarte Steckdosenplugs und eine Thermometer / Hygrometer-Kombination zu nutzen. Beides kostet nicht viel und kann Deine Stromrechnung vor allem langfristig senken! Eine Auswahl davon findest Du bei uns im Yippie-Shop unter der Rubrik Smart Home.

Geräte sind nachts abgeschaltet

Insbesondere nachts ist der Strompreis am niedrigsten, da zu dieser Zeit, die wenigste Nachfrage besteht. Profitiere von niedrigeren Stromkosten in der Nacht, indem Du die Beleuchtung hauptsächlich während der Nachtstunden einsetzt. Dies kann besonders effektiv sein, wenn Dein Stromversorger unterschiedliche Preise für Tag- und Nachtstrom bietet.

Unzureichende Nutzung von natürlichem Licht

Senke Deine Beleuchtungskosten, indem Du natürliches Licht nutzt. Durch die Positionierung Deiner Anbaufläche in Fensternähe und die Kombination von künstlichem mit natürlichem Licht kannst Du den Bedarf an künstlicher Beleuchtung verringern.

Kein Einsatz von Solarenergie

PV-Anlagen machen Dich autark und helfen Dir, Deine Energiekosten langfristig zu senken, während Du gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leistest. Auch wenn die Anschaffung auf den ersten Blick etwas teurer ist, holst Du das Geld nach wenigen Jahren wieder rein. Einfache PV-Lösungen für den Balkon gibt es übrigens auch bei uns.


Fazit

Mit ein paar bewussten Sparmaßnahmen und einer gründlichen Vorausplanung ist es möglich, die Auswirkungen des Cannabis-Anbaus auf Deine Stromrechnung zu minimieren – und die Umwelt dankt Dir noch mehr, wenn Du sogar Ökostrom dabei einsetzt. Bitte beachte jedoch, dass der Umgang mit Cannabis stets verantwortungsbewusst und mit Bedacht erfolgen sollte, im besten Fall auch unter medizinischer Begleitung. Dieser Artikel soll daher auch nicht für oder gegen den Anbau oder Konsum von Cannabis argumentieren, sondern lediglich die Auswirkungen dessen auf Deine Stromkosten beleuchten.

Unser Autor

YannickZimmermann

Yannick ist Werkstudent und unterstützt die Yippie-Redaktion mit wertvollen Tipps rund ums Thema Nachhaltigkeit.

Über uns

Wir sind Yippie, ein bundesweit agierender Energieversorger mit der Mission, ein digitales Ökosystem zu erschaffen, in dem unsere Kund:innen alles finden, was sie für einen nachhaltigen Alltag brauchen – von Ökostrom, Ökogas und Solarenergie bis hin zu umweltfreundlichen Produkten für den täglichen Gebrauch. Du wünscht Dir bestimmte Produkte im Shop oder einen Artikel zu einem ganz speziellen Thema? Lass es uns wissen und kontaktiere uns.

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